Die Wehrkirche von Penk wurde im romanischen Baustil zwischen den Jahren 1200 und 1250 erbaut. Als Wehrkirche werden Gotteshäuser bezeichnet, die mit Vorrichtungen zur Abwehr von Feinden, wie z. B. Zinnen, Wehrerkern, Maschikulis (Wurföffnungen) oder Schießscharten versehen bzw. mit Wehrbauten umgeben sind.
Die Penker Kirche diente als Kapelle, Herberge und Burg zugleich. Sie ist dem hl. Leonhard geweiht. Die Altarbilder aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts zeigen den hl. Leonhard mit Maria und dem Jesuskind und den hl. Leonhard als Schafhirten.
Heiliger Leonhard, Einsiedler von Limoges - 6. November
Der hl. Leonhard zählt zu den am meisten verehrten Heiligen des Alpenraumes. Seine Lebensge-schichte wurde im 11. Jahrhundert in der Historia des Ademar von Chabannes aufgezeichnet. Leonhard wurde in der Provinz Gallien geboren, in der Nähe von Limousin im heutigen Zentralfrankreich. Die Eltern Leonhards kamen aus der weitverzweigten Familie Chlodwigs.
Eine der schönsten Fassungen der Legende geht auf den Dominikanermönch und Erzbischof von Genua Jacobus de Voragine (+ 1298) zurück:
»Leonhard soll um das Jahr 500 gelebt haben ... Leonhard selbst war beim König in solchen Gnaden, dass alle Gefangenen, die er besuchte, bald freigelassen wurden. Da nun der Ruf seiner Heiligkeit wuchs, bat ihn der König, dass er bei ihm bleibe, damit er ihm zur rechten Zeit ein Bistum geben könne. Das lehnte er aber ab, denn sein Sinn stand nach Einsamkeit. … So predigte Leonhard, tat Wunder und wohnte in einem Wald nahe bei der Stadt Limoges. … Es geschah eines Tages, dass der König dort jagte und die Königin aus Kurzweil mitgefahren war. Da bekam sie Geburtswehen und war in großen Nöten. Der König und sein Gesinde klagten darüber und da Leonhard zufällig durch den Wald ging … führte er ihn zur Königin und bat ihn, dass er ihm mit seinem Gebet sein Weib wiedergebe und bei der Geburt seines Sohnes helfe … Da betete der Heilige und seine Bitte wurde gewährt. Der König bot ihm einen großen Schatz an Gold und Silber, aber er wollte es nicht nehmen und mahnte ihn, dass er es den Armen geben sollte. Er sprach: ,Von allem diesem brauche ich nichts; ich begehre nichts anderes, als allein in einem dieser Wälder zu wohnen, fern von allen Schätzen der Welt, und möchte nur Gott dem Herrn dienen.‘ Da wollte ihm der König den ganzen Wald geben. Er aber sprach: ,Den ganzen Wald mag ich nicht nehmen, ich begehre allein soviel, als ich in einer Nacht mit meinem Esel umreiten kann.‘ Das gewährte ihm der König mit Freuden. So baute er sich an der Stätte ein Kloster … Dort wirkte er große Wunder. Wenn er einen Gefangenen mit Namen im Gefängnis anrief, so rissen dessen Fesseln sogleich und er ging frei davon, ohne dass ihn jemand hindern konnte. Der Gefangene kam dann zu dem Heiligen und brachte ihm seine Fesseln oder Ketten dar. Viele dieser Befreiten blieben bei ihm und dienten dem Herrn. ... Zuletzt fuhr der heilige Leonhard auf zum Herrn, strahlend durch so viele Tugenden …«
Brauchtum und Verehrung
Der eigentliche Leonhardskult begann, nachdem im 11. Jahrhundert seine Reliquien öffentlich ausgestellt wurden. Von Frankreich verbreitete er sich rasch nach Süden und Osten, was auch mit den Kreuzzügen zusammenhängt, in denen Leonhard als Patron der Gefangenen eine besondere Bedeutung als Fürsprecher zukam. In dieser Eigenschaft und später auch als Patron der Pferde und des Hornviehs wurden ihm hauptsächlich eiserne Weihegaben wie Hufeisen und Ketten dargebracht. Seine Verehrung in Altbayern ist ungebrochen und zeigt sich Jahr für Jahr in den großen Leonhardifahrten.
Seine typischen Attribute sind Abtstab, Kette und Buch. Sein Urpatronat ist der Schutz der Gefangenen. Daraus und aus seiner Lebensbeschreibung entwickelte sich später das Patronat der Gebärenden, der Geisteskranken (auch sie wurden früher in Ketten gehalten) und all derer, die »in mancherlei Bande verstrickt sind«. Leonhard als Nothelfer schlechthin und als Beschützer der Tiere. Als Viehpatron wird er in Bayern zum »Bauernherrgott«, zum Helfer in allen Situationen des bäuerlichen Lebens, die Gefangenenkette wird zur Viehkette, zu seinen Füßen erscheinen Pferd und Rind.
Das Brauchtum kennt die Bauernreglen:
Wenn auf Leonhardi Regen fällt, / ist's mit dem Weizen schlecht bestellt.
Wie's Wetter an Lenardi ist, / bleibt's bis Weihnachten gewiss.
Nach der vielen Arbeit Schwere, / an Leonhardi die Rösser ehre.
Literatur
Günther Kapfhammer, Sankt Leonhard zu Ehren, Rosenheim 1977
Sankt Leonhard zu Ehren. 550 Jahre Leonhardikirche in Fürstenfeldbruck, hg. von Birgitta Klemenz, Furstenfeldbruck 1990
von Dr. Elena Sawtschenko, Regensburg
Freitag, 13. November 2009
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